Das Dorf selbst wird durch einen Wall aus Autowracks abgegrenzt, und besteht lediglich aus einer Map, auf der sich großteils nur einige kleine Hütten, eine Bar sowie eine Weide für einige Brahmin befinden. Im Zentrum Scrapheaps jedoch erhebt sich jedoch ein einzelnes gemauertes Haus, welches das Herz dieser ärmlichen Siedlung beherbergt: Einen Stromgenerator, der mit Biomasse – genauer gesagt Brahminkot – betrieben wird.
Scrapheap - In der Mitte der gemauerte Generatorraum |
Zur Zeit der Fallout-1-Demo (die genau wie das eigentliche Spiel im Jahr 2161 beginnt) kämpfen zwei Gangs um die Kontrolle von Scrapheap: Die mächtigeren Crypts unter ihrem Anführer Rayze und die kleineren Fools, die von ihrer selbsternannten "Königin" Baka geleitet werden. Als der Vault Dweller das Dorf erreicht, wird der Stromgenerator von den Crypts beherrscht, die sich nun darauf vorbereiten, die Fools auszulöschen, um unangefochten in Scrapheap zu herrschen. Die Fools wiederum versuchen, einen offenen Kampf zu vermeiden (da sie zahlenmäßig unterlegen sind) und suchen nach Möglichkeiten, durch Infiltration und Spionage den Generator in ihre Gewalt zu bringen.
All das erfahrt ihr von einem Mann namens Lex, der keiner der beiden Gangs angehört und am ehesten als "Bürgermeister" der großteils unbewaffneten Bewohner von Scrapheap gesehen werden kann. Er warnt den Vault Dweller davor, sich einer der Gangs anzuschließen, und will ihn dazu überreden, sowohl Crypts als auch Fools auszulöschen, um Scrapheap zu befreien. Er bietet im Austausch dafür Informationen über Necropolis, die er eine "lost city" nennt, welche der Vault Dweller zu diesem Zeitpunkt scheinbar so fieberhaft sucht, dass es sich selbst im verschlafenen Scrapheap herumgesprochen hat.
Die einzige andere Quest in der Fallout-Demo wurde schließlich nahezu unverändert ins fertige Spiel übernommen: Ein Mann namens Phil kommt nicht in seine Hütte, vor der ein gereizter Hund Stellung bezogen hat. Gibt man dem Hund Fleisch, schließt er sich stattdessen dem Vault Dweller an. Dafür bekommt man 550 XP, die durch den geringen Umfang der Demo jedoch nahezu absolut nutzlos sind.
Trotz Lex' Warnung könnt ihr euch natürlich jeder der beiden Gangs anschließen. Die mächtigen Crypts stellen einen sehr einfachen Weg dar, die Demo zu beenden: Sie nehmen euch ohne viel Federlesens in ihre Reihen auf und beginnen einen großflächigen Bandenkrieg, bei dem ihr an der Seite der anderen Gangmitglieder die feindlichen Fools vernichtet. Die Macht der Cryptst bleibt damit, genau wie ihre Kontrolle über Scrapheap, unangefochten.
Wesentlich schwieriger wird die ganze Angelegenheit an der Seite der Fools. Baka lässt sich nicht auf einen offenen Krieg ein sondern schickt euch als "Infiltrator" zu den Crypts. Leider gibt es weder durch Dialoge noch durch Skill Checks irgendwelche Möglichkeiten, Vorteile gegenüber den Crypts zu erlangen, weshalb euch schlussendlich nichts Anderes übrig bleibt, als die ganze Gang im Alleingang zu besiegen. Die meisten Crypts sind relativ schlecht ausgerüstet, aber Rayze besitzt eine Minigun, die euch mit einem einzigen Crit in eure Bestandteile kleinschießen kann. Neben den Crypts, die sich in ihrem Hauptquartier befinden, müsst ihr auch die beiden Torwachen am Eingang von Scrapheap töten, um den Fools die Kontrolle über den Generator und – mangels Opposition – auch dem ganzen Dorf zu ermöglichen.
Wenn ihr euch auf die Seite von Lex und den Dorfbewohnern schlagt, könnt ihr entweder jede Gang einzeln frontal angreifen, was aufgrund der schieren Anzahl der Gegner verdammt schwer werden kann, oder ihr schließt euch zum Schein den Crypts an, um den Bandenkrieg auszulösen, was es euch ermöglicht, im folgenden Kampf abzuwarten, bis sich Crypts und Fools großteils gegenseitig eliminiert haben. Nachdem sich der Staub gelegt hat, könnt ihr relativ einfach die verbliebenen Mitglieder der siegreichen Seite über den Haufen schießen.
Die schnellste und herzloseste Variante, die Quest zu beenden, müsst ihr auf eigene Faust entdecken: Einer der Crypts in der Nähe des Generators trägt eine Kabelschere bei sich, die man sich per Diebstahl aneigenen kann. Auf den Generator angewandt, zerstört man ihn damit und nimmt Scrapheap die Existenzgrundlage.
Scrapheap wird in keinem der fertigen Fallout-Spiele erwähnt und existiert vermutlich auch nur im "Universum" der Demo. Viele Elemente des Stadtbilds finden sich in Junktown wieder, und das Motiv des Bandenkriegs erkennt man sowohl in den Questreihen des Hubs, Boneyards als auch – wiederum – Junktowns. Obwohl wir heute aus Datenrückständen und Interviews wissen, dass es einiges an Material gab, das aus Zeitgründen aus der Verkaufsversion von Fallout 1 gestrichen wurde, findet sich Scrapheap nicht darunter, und es scheint unwahrscheinlich, dass Geschehnisse oder Personen aus der Demo je einen Platz im fertigen Spiel haben hätten sollen.
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