Fraktionen Teil 2: Die Republik - Eine neue Großmacht

Den Ursprung der New California Republic bildet das Dorf Shady Sands, welches ihr im allerersten Fallout besucht. Unter seinem Anführer Aradesh ist Shady Sands in erster Linie bekannt für seine großen Brahmin-Herden, die das Dorf bereits in den 2160er-Jahren zu einem beliebten Ziel für Fernhändler, aber auch Raider machen. Nachdem ihr in Fallout 1 Aradesh's Tochter, Tandi, rettet und die Bedrohung der Khans beseitigt, wächst Shady Sands in den folgenden Jahrzehnten ungebremst weiter und hat 2186 bereits den Hub als wichtigstes Handelszentrum Südkaliforniens abgelöst. Im selben Jahr wird aus Shady Sands die New California Republic, kurz NCR. Aradesh wird der erste Präsident der Republik und steht somit an der Spitze der demokratischen Regierung, die von nun an die NCR verwaltet. Soweit wir wissen, ist dies das erste Mal seit dem dritten Weltkrieg, dass eine größere Siedlung wieder nach den uns bekannten demokratischen Prinzipien, wie zum Beispiel der Trennung der drei Gewalten, geführt wird.

Das Banner der NCR (zum Vergleich: Die reale Flagge Kaliforniens sieht exakt gleich aus, außer dass der Bär nur einen Kopf hat, klar, er ist ja kein Mutant)

Gründerstaaten
Im Jahre 2189, also nur drei Jahre nach Ausrufen der Republik, haben sich der NCR bereits vier weitere Städte angeschlossen: Boneyard (also Los Angeles), der Hub, Maxson und Dayglow. Die letzten beiden sind uns unbekannt, also befassen wir uns kurz mit ihnen:

Maxson ist der Stadtstaat, über den wir die wenigsten Informationen haben, doch sein Name deutet auf eine Verbindung mit der Brotherhood of Steel hin, die ja von einem Roger Maxson gegründet wurde. Tatsächlich dürfte es sich bei Maxson um eine Siedlung handeln, die in der Nähe des großen Brotherhood of Steel-Bunkers "Lost Hills" angelegt wurde. In Fallout 1 existiert sie noch nicht, und der Epilog des Spiels hält fest, dass die Brotherhood sich in der Zeit nach Fallout 1 ganz der Forschung verschreibt und nicht in die kalifornische Politik hineingezogen wird, es kann sich also um keine Siedlung der Brotherhood selbst handeln.
Über Dayglow wissen wir etwas mehr: In Fallout 1 werdet ihr zum Glow geschickt, den Überresten eines West-Tek Forschungszentrums, das im Krieg direkt von einem Nuklearsprengkopf getroffen wurde. Die tödlichen Strahlungsmengen machen ein Leben dort unmöglich... zumindest für normale Menschen. Als die Ghoule von der Supermutanten-Armee aus Necropolis vertrieben werden, hören sie vom Glow und den technischen Wundern, die sich dort angeblich dort befinden. Da sie immun gegenüber radioaktiver Strahlung sind, ziehen die Ghoule in Massen zum Glow und fangen an, die Technologien der riesigen Einrichtung auszuschlachten. In einiger Entfernung vom Glow, sodass menschliche Händler keine Strahlung riskieren, entsteht so die Siedlung Dayglow, die mit den erbeuteten Gerätschaften handelt. Das einzige Foto, das wir von Dayglow haben, ist seine Abbildung auf dem 100$-Schein der NCR, aber dieses Foto zeigt in erster Linie Tandi, die vor den Ghoulen eine Rede hält, und nichts von der Stadt an sich.
Diese fünf Gründerstaaten sind durch eine Föderation miteinander verknüpft, was bedeutet, dass jeder Stadtstaat einen bestimmten Teil der Abgeordneten im Parlament stellt, worauf bald ein echtes Mehrparteiensystem entsteht. Aradeshs Popularität als Staatsgründer bleibt jedoch unangefochten und Tandi ist nach dem Tod ihres Vaters durchgehend von 2196 bis 2248 Präsidentin, sodass ihr sie schließlich als alte Frau in Fallout 2 wieder trefft. [Kurze Randbemerkung, die nichts mit Fallout zu tun hat: In der echten Welt wäre Tandi mit dieser Regierungszeit von 52 Jahren auf Platz 155 der am längsten regierenden Machthaber aller Zeiten.]

100$-Note aus Fallout: New Vegas. Auf der Rückseite sieht man Tandi während einer Rede in Dayglow, einem uns ansonsten unbekannten Teil der NCR

Kalifornien geeint
Unter Tandis Regierung breitet sich die NCR konstant aus, die ursprünglichen Gründerstaaten verschmoezen mehr und mehr zu einem zusammenhängenden Staat, der bald die gesamte Südhälfte Kaliforniens bedeckt. Zur Zeit von Fallout 2 könnt ihr die Nordexpansion der NCR beobachten: New Reno, Redding, Vault City und das Squatter-Camp in Bunker 15 sind dem wachsenden Einfluss der Republick ausgesetzt, und wenn ihr wollt, könnt ihr im Verlauf von Fallout 2 dafür sorgen, dass sich alle diese Städte der NCR annähern, beziehungsweise im Fall von Bunker 15 sogar annektiert werden. Laut einer Holodisk leben zur Zeit von Fallout 2 etwa 700.000 Menschen auf dem Gebiet der NCR, auch wenn spätere Quellen nahelegen, dass diese Zahl gehörig übetrieben ist. Spione in Vault City sprechen von "mehreren Zehntausenden", was wohl schon eher der Realität entspricht. Shady Sands selbst beherbergt laut Fallout-Bibel 3000 Menschen, was für eine Hauptstadt etwas klein erscheint, wenn man die 700.000-Angabe glauben will.
Zur Zeit von Fallout: New Vegas hat sich die NCR über ganz Kalifornien ausgebreitet hat. Die Nordgenze ist hierbei das Dorf Klamath, das ihr in Fallout 2 an der oberen Spitze der Weltkarte finden könnt. New Vegas ist auch das Spiel, in dem die NCR ihre bisher größte Rolle einnimmt: Als eine der Hauptfraktionen ist Hoover Dam zu Spielbeginn unter ihrer Kontrolle und die ganze Mojave-Wüste ist übersät mit NCR Militär-Camps.

Präsidentin Tandi zur Zeit von Fallout 2

Doch die Geschichte von New Vegas liegt für uns noch in weiter, weiter Zukunft. Genaugenommen haben wir noch nicht mal die Zeit von Fallout 2 erreicht. Deshalb beschäftigen wir uns im nächsten Teil mit den 80 Jahren zwischen Fallout 1 und 2, im Besonderen mit den Fragen, was aus dem Bunkerbewohner wurde, und wohin eigentlich die riesige Armee an Supermutanten verschwand, nachdem ihr den Master getötet und die Basis der Mutanten zerstört habt.