Warum dieser Blog existiert


Schon seit einigen Wochen spiele ich mit dem Gedanken, mir eine Blogspot-Seite einzurichten, und jetzt hatte ich endlich Zeit dafür.
Der Grund dafür ist einfach: Bei vielen meiner Videos (vor allem jenen zur Geschichte von Fallout) sammelt sich jede Menge Material, das es schlussendlich nicht ins Video schafft. Ein Blog gibt mir die Möglichkeit, dieses Material doch noch irgendwie zu verwenden.

Ich kann nicht versprechen, dass dieser Blog regelmäßige Updates erhalten wird (das kann ich ja schon kaum bei meinen Videos einhalten), da Blog-Einträge eben nur dann zum Zug kommen, wenn es etwas gibt, das ich nicht als Video verarbeiten kann.
~ Raff

Freitag, 12. Juni 2015

Extra Teil 2: Die Vipers und der Schlangengott

Die Vipers sollten bereits in Fallout 1 auftauchen, wurden jedoch aus Zeitgründen aus der fertigen Version des Spiels gestrichen. Dennoch haben wir aus den Design-Dokumenten von Fallout 1 und Kommentaren der damaligen Designer und Entwickler heute einen recht guten Eindruck davon, was das Konzept hinter den Vipers war.


Abenteurer
Die Vipers sind eine etwa 200 Personen umfassende Gruppe, die Vault 15 verließ, um ihr Glück zu suchen. Ihr Anführer war ein Mann namens Jonathan Faust, und nach einigen Monaten des Herumstreifens fanden sie eine kleine Oase (!), in deren Mitte sich eine kraterähnliche Schlucht befand. Als Faust diese Schlucht zu untersuchen versuchte, rutschte er ab und stürzte in die Tiefe. Dort erwarteten ihn ein halbes Dutzend gewaltiger Vipern. Die Reste der Expedition hörten Faust's Schreie, und schickten in derselben Nacht drei Männer hinunter in die Schlucht, doch keiner von ihnen kam zurück.

Auserkorene
Die nächsten Tage verbrachten die Abkömmlinge von Vault 15 in der Oase, ohne Führung und ohne Hoffnung. Gerede über eine Rückkehr zum Bunker wurde laut, und als immer mehr Menschen bei der Verteidigung des Lagers gegen Wüstenkreaturen starben, rüstete man zum Aufbruch. Doch als man die Oase verlassen wollte, tauchte wie aus dem Nichts Jonathan Faust auf. Er war blass und fiebrig und sprach von den Visionen, die die Schlangen ihm gezeigt hatten: In dieser Schlucht hausten auserwählte, heilige Vipern, und sie hätten Jonathan zu ihrem Auserwählten gemacht. Als seine früheren Wegbegleiter ihn als verrückt abstempelten, pfiff Jonathan Faust schrill vor sich hin, und bald kamen zwei der riesigen Schlangen aus der Schlucht. Sie griffen alles und jeden an, bissen auch Faust, der jedoch nur lachte, während sein Körper das Gift abschüttelte. Am nächsten Morgen war die Mehrheit der Oasenbewohner tot oder dabei, am Gift zu sterben. Doch einige überlebten, ähnlich wie Faust, und er hieß sie in ihrem neuen Leben willkommen und predigte ihnen die Mission, die die geheiligte Schlange ihm in seiner Vision gegeben hatte. Die Oase wurde als neues Hauptquartier des Kultes, der sich ab da Vipers nannte, befestigt und 'The Shrine' getauft.

Der Shrine, die unfertige Basis der Vipers, die aus Fallout 1 gestrichen wurde

Kreuzfahrer
Ab nun begannen die Vipers, andere Siedlung und die sie bewohnenden 'Ungläubigen' zu überfallen, um Opfer für ihren Schlangengott zu bekommen. Viele andere lebten als Sklaven im Shrine, und so nahm die Zahl der Vipers stetig zu. Schließlich mussten sie in den 2150er-Jahren ihre Jagdgebiet so weit ausdehnen, dass sie mit der Brotherhood of Steel zusammenstießen.

Die Geschichte, wie wir sie in der fertigen Version von Fallout hören, erzählt sich ab da schnell: Die Vipers töten den High Elder der Brotherhood, die sie daraufhin in einer großangelegten Kampagne auslöschen. Einige kleine Gruppen fliehen nach Norden und Osten, wo ihr sie über 130 Jahre später in Fallout: New Vegas antreffen könnt. Hier sind sie allerdings nur eine kleine, unscheinbare Gruppe an Raidern, die nichts mehr mit Riesenschlangen und religiösen Fanatikern zu tun hat.

Rhombus, Anführer des Brotherhood-Feldzugs gegen die Vipers

Relikte
Von einem Designer von Fallout erfahren wir dagegen, dass in einer früheren Version des Spiels die Vipers noch immer in ihrer Basis, dem Shrine, nördlich von Junktown, gelebt haben. Ihr Anführer, Asp Faust, Jonathan's Sohn, sollte eine Quest für euch haben, in deren Verlauf ihr hinab in die Schlucht klettern und euch den Schlangen stellen müsst. Wenn ihr überlebt, werdet ihr ein Ehrenmitglied der Vipers und hättet den 'Snakeater'-Perk umsonst bekommen, der euch höhere Giftresistenz verleiht. Auch der Aufbau des Shrines war schon großteils durchgedacht, so war Asp's Unterkunft und gleichzeitig das Haupthaus des Shrines namens 'Sanctuary' genauso wie die religiöse 'Hall of Ascension' geplant. Laut dem zuständigen Designer fehlte es einfach an Zeit, um die Vipers ins Spiel zu implementieren, doch sie waren offensichtlich schon teilweise in das Spiel eingeflochten. So erwähnen Aradesh und Ian in Shady Sands, außerdem Killian Darkwater in Junktown die Vipers, obwohl sie nie im Spiel vorkommen. Auch eine frühe Version des Shrines ist in den Spieldateien zu finden, allerdings handelt es sich dabei nur um eine kleine Map, auf der drei Zelte stehen, die von kleineren Karren und Kistenstapeln umgeben sind. Von der Oase oder der Viper-Schlucht ist hier noch nichts zu sehen.

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