Warum dieser Blog existiert


Schon seit einigen Wochen spiele ich mit dem Gedanken, mir eine Blogspot-Seite einzurichten, und jetzt hatte ich endlich Zeit dafür.
Der Grund dafür ist einfach: Bei vielen meiner Videos (vor allem jenen zur Geschichte von Fallout) sammelt sich jede Menge Material, das es schlussendlich nicht ins Video schafft. Ein Blog gibt mir die Möglichkeit, dieses Material doch noch irgendwie zu verwenden.

Ich kann nicht versprechen, dass dieser Blog regelmäßige Updates erhalten wird (das kann ich ja schon kaum bei meinen Videos einhalten), da Blog-Einträge eben nur dann zum Zug kommen, wenn es etwas gibt, das ich nicht als Video verarbeiten kann.
~ Raff

Dienstag, 5. Mai 2015

Geschichte Teil 1: Die Entwicklung der Fallout-Welt - Das letzte Jahrhundert

Das Fallout-Universum entwickelt sich bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts im Großen und Ganzen wie unsere Welt. Erst nach dem zweiten Weltkrieg beginnt die Kluft zwischen beiden Universen größer zu werden. So ist zum Beispiel der US-Amerikaner Carl Bell 1961 der erste Mann im Weltraum, und die 50 Staaten der USA verschmelzen bis 1969 zu 13 Commonwelaths.
Die wissenschaftliche Diskrepanz wird an den Computerterminals der Fallout-Welt deutlich: Der Transistor, die Grundlage jedes Mikroprozessors, wird nie erfunden, weshalb Computer bis 2077 - und vermutlich in vielen Teilen der Welt weit darüber hinaus - gigantische Monstren von der Größe eines Raumes bleiben. Anstatt der Miniaturisierung wird die Robotik das größte Anwendungsfeld der Technik.
In Sachen Kultur bleibt die Fallout-Welt vollständig im Stil der 50er-Jahre hängen. Das wirkt sich nicht nur auf Mode und Musik aus, sondern hat auch zur Folge, dass das Radio als einflussreichstes Massenmedium nie vom Fernsehen abgelöst wird.
Auch wenn es nie explizit in den Spielen erwähnt wird, dürfte die Welt von Fallout wesentlich weniger Erdöl besitzen als unsere, was nicht nur Atomenergie weitaus attraktiver macht, sondern auch dazu führt, dass Gummi und Plastik weitaus seltener ist.
Das sind die grundlegenden Unterschiede der Fallout-Welt, als nächstes sehen wir uns an, wie sie sich bis zum Ausbruch des dritten Weltkrieges entwickelt.

Boxart von Fallout 1 - damals noch nicht als Serie konzipiert, sondern ein alleinstehendes Spiel


2002 wird West Tek gegründet. Ihre Forschungszentrale in Südkalifornien macht in den nächsten Jahrzehnten wegweisende Fortschritte in nahezu allen wissenschaftlichen Disziplinen, vor allem in Biologie, Robotik, Energietechnik, Atomphysik und schließlich Fusionskraft. Leider sehen wir die Research Facility nie tatsächlich in Aktion, sondern stolpern nur - wie so oft in Fallout - über ihre ausgebrannten Überreste.

2050 wird das Sierra Army Depot, welches auch in unserer Welt existiert, auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die rapide Destabilisierung der Weltpolititk in den Folgejahren macht aus der Anlage das Zentrum für unethische Militärforschung. Man beginnt mit der großflächigen Entwicklung von Biowaffen unter Aufsicht der K.I Skynet.

Ein Jahr später fühlen US-Betriebe die ersten Anzeichen von Ölknappheit, die tatsächlichen Ausmaße der Unterversorgung werden der Öffentlichkeit allerdings verschwiegen, um allgemeiner Panik vorzubeugen. Wirtschaftliche US-Sanktionen führen zu geplantem Chaos in Mexico und geben der US-Army einen Vorwand, alle mexikanischen Ölraffinerien zum Schutz der USA zu besetzen. Ob Mexiko später vollständig annektiert wird, ist unklar, aber wahrscheinlich.

Im März 2052 setzen chinesische Spione bei ihrer Flucht aus einem Labor in Denver den Limit 155-Virus frei. Die daraus resultierende Epidemie wird als New Plague bekannt, fordert über 200.000 Menschenleben in ganz Colorado und führt zur ersten nationsweiten Quarantäne in den USA.
Bereits ein Monat später beginnen die Rohstoffkriege zwischen Europa und dem Mittleren Osten. Ziel des European Commonwealth - was quasi die Fallout-Version der EU ist - sind die immer wertvoller werdenden Ölvorkommen der arabischen Halbinsel. Im Zuge dieses Konflikts brechen die Vereinten Nationen immer mehr zusammen, bis sie schließlich am 26. Juli aufgelöst werden. Tel Aviv wird im Dezember durch einen terroristischen Nuklearanschlag vollkommen vernichtet.
Im Verlauf des Jahres wird sich die US-Bevölkerung trotz Vertuschungsversuchen der gewaltigen Ölknappheit bewusst, die ihr Land bedroht.

Vault-Tec-Propaganda

2054 führt der Austausch von nuklearem Material im Mittleren Osten zu Angst vor einem atomaren Konflikt. Die USA rufen 'Project Safehouse' ins Leben, welches durch den Bau von 122 Riesenbunkern die US-Bevölkerung im Ernstfall beschützen soll. West Tek arbeitet zu dieser Zeit noch immer erfolglos an einem Kontervirus, der der New Plague Herr werden soll. In ihrer Verzweiflung greifen sie zu immer extremeren Maßnahmen im Bereich des Bio-Engineerings.

Im Jahr 2059 wird Anchorage, Alaska, zum Zentrum einer neuen Frontlinie, die mögliche chinesische Angriffe auf die Öl-Pipelines in Alaska abwehren soll. Im Zuge dieses Ausbaus kommt auch Kanada zum ersten Mal in den zweifelhaften Genuss politischen Drucks vonseiten der US-Regierung.

Ab 2060 kommt der Individualverkehr aufgrund des Ölmangels immer mehr zum Erliegen. Der Wechsel auf Elektroautos geht zu langsam voran, um die Nachfrage auch nur annähernd zu decken. Die plötzlich für viele Menschen sehr real werdende Energiekrise treibt die US-Wirtschaft an den Rand des Zusammenbruchs. Als in den arabischen Staaten das Öl versiegt, wird der Krieg zwischen Europa und dem Mittleren Osten schließlich vollends sinnlos und verläuft im Sande. Der European Commonwealth löst sich wenig später in seine ursprünglichen Nationalstaaten auf, die um die letzten Ressourcen Europas streiten.

Im August 2063 ist ein Großteil der Vaults bereits gebaut, Vault 13 ist einer der wenigen Bunker, der noch nicht fertiggestellt wurde. Regelmäßige Probealarme beginnen, die Bevölkerung auf den Ernstfall vorzubereiten, doch  die hohe Anzahl der Proben führt schnell zu einem Gewöhnungseffekt, sodass weniger und weniger Menschen darauf reagieren.

Obowhl West Tek 2065 noch immer keine Lösung für die New Plague gefunden hat, führt ihre Militärforschung zu einem anderen Durchbruch: Die Erfindung der Power Armor. Als Mittelstück zwischen Infanterie und Panzer soll die Power Armor den drohenden Konflikt mit China gewinnen, weshalb das Projekt sofort höchste Priorität bekommt.

T-45d, die erste Version der Power Armour, die in Massen produziert wurde

China erliegt im Frühling des Folgejahres ebenfalls der Energiekrise. Obwohl der USA der Bau der ersten Fusionsbatterie im selben Jahr gelingt, weigern sie sich, China mit Energie zu versorgen. Die USA planen einen flächendeckenden Umstieg auf Fusionskraft, doch der Aufbau einer entsprechenden Industrie verläuft schleppend. Über ein Jahrzehnt später werden große Teile der USA noch immer nicht von Fusionsenergie versorgt werden. Im Winter beginnt die chinesische Invasion Alaskas entlang der Anchorage-Linie.

Die Kanonen von Anchorage

Dies führt 2067 zum ersten Einsatz der T-45d Power Armor. Sie wird auf einen Schlag die effektivste Waffe gegen die Chinesen. Auch wenn die T-45d-Variante noch sehr simpel im Vergleich zu späteren Designs ist, profitiert sie gewaltig von der Verwendung von Fusionsbatterien, die bald zum Standard jeder Power Armor-Version wird.

2069 beginen die USA im Zuge des Krieges, kanadische Rohstoffe anzuzapfen. Die spärlichen kanadischen Proteste bleiben ungehört. Im März wird Vault 13 als letzter Bunker an der Westküste fertiggestellt. Durch die späte Fertigstellung ist der Gewöhnungseffekt an die Probealarme weitaus schwächer als bei anderen Vaults.

Vault 13 - In drei Generationen wird er der wichtigste Vault aller Zeiten werden

Wie sieht die Lage nun also aus im Jahre 2070? Nahezu die gesamte Welt ist durch die Rohstoffknappheit im Chaos versunken. Die Vereinten Nationen haben aufgehört zu existieren, und kein Staat mit Ausnahme Chinas und der USA besitzt noch eine funktionierende Wirtschaft. Doch auch diese letzten beiden Supermächte sind auf Sand gebaut: China investiert alles in die Belagerung Alaskas und die USA sind durch den Krieg nicht in der Lage, wirklichen Nutzen aus der Fusionskraft zu ziehen. Anstatt neue Energiequellen zu erschließen, verbeißen sich beide Seiten in die letzten Ölreserven und strapazieren ihre angeschlagenen Wirtschaftssysteme dadurch umso mehr.
Noch bleiben uns einige Jahre bis zum Ausbruch des dritten Weltkriegs, der das Leben auf der Erde für immer verändern wird. Doch selbst ohne diesen Krieg bewegt sich die Menschheit bereits am Rande des Ruins.


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